Nicht nur Vampire saugen Blut…

…sondern auch Zecken.

Für viele Jugendvereine beginnt nun die Zeit, wo endlich wieder Outdoor-Aktivitäten gemacht werden können. Besonders beliebt sind bei vielen dann auch Zeltlager.

Bei Ausflügen in die Natur können die Jungs wahre Helden sein, wenn sie die Mädchen vor Spinnen oder anderem Krabbelzeugs retten können!

Nur bei Zecken ist das etwas komplizierter, denn diese verschwinden nicht durch pusten, auf den Boden stampfen oder hochheben weil sie sich mit ihrem Mund, der wie ein Schraubgewinde konzipiert ist, in die Haut „einritzen“. Sie saugen sich dann mit Blut voll um nach ein paar Tagen wieder abzufallen, zu verdauen um sich dann ein neues Opfer zu suchen.

Aus diesem Grund dürfen Zecken auch nicht herausgerissen werden, auch auf das einölen mit Olivenöl sollte verzichtet werden da die Gefahr dabei besteht, das der Kopf vom Körper abgerissen wird und unter der Haut stecken bleibt. Um eine Zecke einfach, schnell und schmerzfrei entfernen zu können, sollten deshalb entweder sog. Zeckenbriefchen oder eine Zeckenzange verwendet werden.

Diese Hilfsgegenstände sind für ein paar Euro in allen Apotheken erhältlich und sind kein einmal Material, so dass sie einmal gekauft, zu jeder Outdoor-Aktivität mitgenommen werden können.

Zecken können Krankheiten, wie z.B. Borreliose übertragen und sie fallen nicht von Bäumen, so wie viele irrtümlicherweise denken, sondern sie leben in Bodennähe, am liebsten im hohem Gras oder kleinen Büschen.

Wie kann man sich also vor diesen kleinen Blutsaugern schützen?

  1. Mit Schuhen, statt Sandalen und langer, statt kurzer Hose ins hohe Gras oder in den Wald gehen.
  2. Nach einem Ausflug in oben genannte Gebiete sollten die Betreuer darauf achten, das sich die Kinder bzw. Jugendlichen gegenseitig nach Zecken absuchen, mindestens die Beine.
  3. Sollte eine Zecke entdeckt werden, muss diese entfernt werden, die Anleitungen für den einfachen Umgang mit Zeckenbriefchen oder Zeckenzangen kann man sich in der Apotheke erklären lassen.
  4. Nach der Entfernung sollte der Zeckenbiss beobachtet werden, es kann zu einer kleinen Rötung kommen, die einem kleinen Mückenstich ähneln kann. Sollte die Rötung aber stärker werden, es kommen Juckreiz, Brennen, Fieber oder eine starke Schwellung dazu, muss auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden!

Wer sich als Betreuer an diese Regeln hält, wird vielleicht nicht der Held der Mädchen, aber ganz sicher der oder die, der Eltern 🙂

 

Über die Gastautorin: Katrina Fortmann, Krankenschwester auf der Intensivstation und Rettungsassistentin

Und dann hat es plötzlich KNACK gemacht!?

Jeder hat es mindestens schon einmal in seinem Leben erlebt -> einmal falsch aufgetreten, das Gleichgewicht verloren beim Fahrrad fahren, eine Stufe übersehen, etc. und schon lernt man unsanft die Erdanziehungskraft kennen!
Die Folgen eines Sturzes oder aber auch die einer falschen Bewegung z.B. beim Sport, können von ein
paar kleinen Schrammen und blauen Flecken bis hin zu einem Knochenbruch reichen.

Arm gebrochen in Gips

Gerade im Umgang mit Kindern und Jugendlichen sollte man Fit sein in Erster Hilfe, aus diesem Grund soll es in jeder Ausgabe einen „Erste-Hilfe-Block“ geben.
Der Jahreszeit angepasst wegen Glatteis oder vielleicht auch Schlittschuhlaufen, soll es in dieser Ausgabe um das Thema Prellungen (syn. Verstauchungen), Gelenkverletzungen und Knochenbrüche gehen.

Nach einem Sturz sind Schmerzen normal, der eine hat mehr Schmerzen, der andere weniger. Schmerzen sagen aber nichts über die Art einer Verletzungen aus, sprich nicht jeder der laut schreit, hat eine schlimmere Verletzung, als jemand der nur ein bisschen wimmert.

Prellungen, Gelenkverletzungen und Knochenbrüche haben oftmals die gleichen Symptome, deshalb ist es schwierig sie vor Ort ohne spezielle Geräte (z.B. einem Röntgengerät) unterscheiden zu können.

Allg.Symptome

  • Schmerz
  • Schwellung
  • Rötung/ blau werden
  • Bewegungseinschränkungen

Knochenbruch

  • Abnormale Haltung (z.B. Fuß zeigt in die falsche Richtung)
  • offene Wunde aus der Knochenteile herausgucken
  • Stufenbildung unter der Haut
  • knirschen beim Bewegen

Welche Maßnahmen sollten ergriffen werden?

  • Kühlung
  • Ruhigstellung (ggf. Schienung -> aber nur wenn es toleriert wird, da der Betroffene meistinstinktiv die richtige Haltung einnimmt)
  • Bei einer offenen Verletzung diese mit einer sterilen Kompresse aus einem Verbandkasten abdecken
  • zur Abklärung ins Krankenhaus fahren
  • bei zu starken Schmerzen oder kribbeln, fehlendem Gefühl oder Durchblutungsstörungen hinter der Bruchstelle den Rettungsdienst mit der 112 dazu rufen
Offene Knochenbrüche sind leichter zu erkennen!
Offene Knochenbrüche sind leichter zu erkennen!